Ja, der Hollenmarsch, irgendwie eine klasse Veranstaltung. Zum 4. Mal war ich dabei. 2013 habe ich die 42km erwandert, 2014 die 67km, diese Strecke gabe es dieses Jahr nicht mehr, sondern nur 55km und letztes Jahr hatte ich mich an der Königsstrecke, die 101km versucht. Musste diese aber nach 58km am Wendepunkt beim Rhein-Weser-Turm abbrechen. Dieses Jahr nun der nächste Versuch, die 101km zu schaffen. Zum Glück fiel der Termin auf einen Brückentag, vorher wurde Urlaub dafür gebucht.
Gegen 15:30 Uhr ging es los nach Bödefeld, zum 12. Hollenmarsch/-lauf. Auf der Hinfahrt Holger aka ubyyn abgeholt. Früh sind wir dann an der Schule angekommen, haben unsere Startunterlagen abgeholt, noch mal zum Parkplatz, unsere Marschklamotten holen. Dann wieder zum Start-/Zielgebiet an der Schule. Nach und nach kamen immer mehr Wanderer, es wurde noch fleißig aufgebaut.
Erst einmal unser Abendbrot genossen, Nudeln mit Bolognesesoße. Ein bissl nüchtern die Soße, aber Nudeln sind immer gut. Dann weiter gewartet, bekannte Wanderer getroffen, begrüßt und geklönt. Der Startpunkt rückt näher. Oh, was ist das? Es regnet. Aber nicht lange, die Sonne kommt raus und zum Start um 19 Uhr ist wieder alles trocken.
Wir Wanderer wurden vorher noch kurz in die geänderte Strecke eingewiesen, Sicherheitshinweise und so, was gesagt werden muss. Und es wurde verkündigt, Teilnahmerekord für diese Strecke, 209 angemeldete Wanderer. Letztendlich waren es knapp 200 die gestartet sind. Dann ging es los, durch Bödefeld hoch zu Hollenhaus. Somit wurde schon mal die erste Steigung hinter uns gebracht. Ach so, es gibt hier auch den Hollenpfad, ein schöner Wanderweg, den ich vor einigen Jahren schon mal absolviert hatte. Nun aber weiter bei unserer Wanderung, Richtung Gellinghausen. Eine Gruppe Mufflons kreuzte unseren Weg, schade, keine Bilder gemacht. Freie Fläche, Sonnenschein und schöne Aussichten auf die Hunau und Osterwald. Dann runter nach Gellinghausen, wo wir freudig von einigen Bewohnern begrüßt wurden. Dann wieder Bergan nach Bödefeld. Schöne Aussichten ins Sauerland, Westernbödefeld. Es ging dann durch Bödefeld, zur ersten Verpflegungsstation sowie Zeitnahme. Hier wurde neben dem Hollenwasser, isotonisches Getränk, Cola, Bier, Malzbier belegte Brote und Kuchen angeboten, ach, Obst ja auch noch. Tolle Stimmung. Ab hier bei meiner 4. Teilnahme die 4 Version zum Aufstieg „Nasse Wiese“ Der Weg führt uns hoch zur Kreuzkapelle auf fast 700m. Schöne Aussicht von da oben, vorher noch den Sonnenuntergang gesehen. Das nächste Ziel ist die „Nasse Wiese“, in ca. 750m über NN gelegenes Hochmoor. Hier die zweite Zeitnahme und Verpflegungsstation. Auch hier super Stimmung von den freiwilligen Helfern. Etwas trinken, essen und die Stirnlampe hervorgekramt, es wurde dunkel, kurz nach 22 Uhr. Nun weiter Richtung „Großes Bildchen“ und Altastenberg. Es folgte wieder ein kurzer, knackiger Anstieg am „Sahnehang“ hoch zum „Kahlen Asten“ und der Lennequelle. Na ja, nicht ganz, sind unterhalb des Gipfels aber an der Lennequelle vorbei gegangen. Und dann im dunkeln weiter runter durch einen ausgewaschenen Weg, im hellen ist es schon nicht so einfach hier. In Lenneplätze die dritte Verpflegungsstation nach 28km. Auch hier gegen Mitternacht gute Stimmung. Kurze Verpflegungspause, dann weiter Richtung Albrechtsplatz und Kühude. Nach einem weiteren knackigen Anstieg vorbei am Rothaarsteig Kilometerstein 55 mitten in der Nacht im Wald Partystimmung. Wir wurden von einigen jungendlichen Niederländer empfangen, die hier im Ferienhaus Urlaub machen. Das gegen 1 Uhr. Toll, sie haben wohl jeden Wanderer freudig begrüßt und gefeiert. Vorbei am Albrechtsplatz nach Kühude entlang des Rothaarsteig. Hier in Kühude bei dem Café die 4 Verpflegungsstelle mit Zeitmessung nach 38km. Nun ist es 1 Uhr 45, wie gewohnt die Verpflegung. Die letzten Jahre war diese Verpflegungsstation ein paar hundert Meter weiter an der Skulptur „Stein-Zeit-Mensch„. Hier war auch der Wendepunkt für die 67km Strecke. Ich finde, das es hier eine gute Stelle ist, eine feste Scheune, wo es die Verpflegung gibt. Etwas essen und trinken, dann weiter die nächsten gut 10km nach dem Verpflegungspunkt Jagdhaus bei Kilometer 48. Die Strecke führte über teilweise sehr matschige Wege, gerade in der Nacht nicht einfach. Gegen 03:33 Uhr dann bei der Verpflegungsstation angekommen. Zum Glück war es dieses Jahr trocken und nicht kalt so wie letztes Jahr. Da hatte es nach Mitternacht angefangen stellenweise heftig zu regnen mit viel Wind und Temperaturen um 3 Grad. Auf auf, ca. 9km weiter befindet sich die nächste Verpflegungstelle und die Wende beim Marsch im Rhein-Weser-Turm. Auf dem Weg dahin fing es an zu dämmern, und die ersten Wanderer kamen uns entgegen, die auf dem Rückweg sind. Kurz vor dem Turm waren die Wege auch wieder sehr matschig. Nicht einfach bei „Gegenverkehr“. Aber alles ging gut. Um 05:20 Uhr erreichten wir den Verpflegungs- und Wendepunkt nach 58km.
Hier erst mal eine längere Pause. Wie bei den anderen Stationen gibt es hier was zu essen und trinken. Sowie eine leckere Brühe und eine Massage kann man hier bekommen. Das Angebot habe ich angenommen, die Beine wurden gut durchgeknetet. Tat ganz gut. Nach gut einer 3/4 Stunde ging es dann auf dem Rückweg. D
ie Beine hatten sich gut erholt, nur der kleine rechte Zeh meldete sich, es hatte sich eine Blase gebildet, später mehr dazu. Bis zur nächsten Verpflegungsstation in Jagdhaus kamen uns viele Wanderer entgegen, die das gleiche Ziel haben. Die Sonne stieg immer höher, es wurde gut warm, na ja, die Nacht war auch angenehm. Und die Wege trockneten leicht ab. Bei Jagdhaus wieder etwas essen und trinken, dann weiter zur nächsten Station Kühude. Hier fand ich, gibt es die „schlechtesten“ Streckenabschnitt, die Wege wurden aber trockener, aber Pfützen mussten weiterhin umgangen werden. Es folgten einige kleine Steigungen, ich zog das Temop ein bissl an. Fühlte mich gut. Holger konnte nicht mehr folgen. War aber vorher so abgesprochen. Es kamen Radfahrer entgegen, Steckenposten, die auch schon in der Nacht unterwegs waren. Lange Geraden, die Sonne brennt. Weiter, immer weiter. Und dann ca. 1km vor Kühude meldet sich der kleine Zeh mit der Blase. Sch…, ist sie aufgegangen? Stechender Schmerz, der bis in das Bein zog, leichte Verkrampfung, grrrrr. Ja, bis zur Verpflegungsstation schaffe ich das. Hier angekommen nach 75km brach ich die Wanderung ab. Erst mal was trinken, habe mir mal ein Malzbier gegönnt. Lange sowas nicht mehr getrunken. Dann zu den Sanitäter. 2 Blasen am kleinen Zeh, eine am Zeh daneben. Nee, 25km noch bis ins Ziel hätte ich nicht geschafft, u.a. weil ich die Strecke und ihre Verhältnisse kenne. Also doch hier Schluß mit Lustig. Ende im Gelände. Nach ca. 20 Minuten kam auch Holger an, ihm geht es auch nicht so gut. Da hier ein Shuttelservice nach Bödefeld gibt, hat er auch das Angebot angenommen, hier abzubrechen. So haben wir uns nach Bödefeld fahren lassen.
Mein 2. Versuch, die 101km zu schaffen hat also nicht geklappt. Na ja, dann wohl in 2017 der 3., letztes Jahr hatte ich mir eigentlich vorgenommen, nicht so schnell zu wandern, dachte, dieses Mal war es nicht so schnell. Der Schnitt betrug 5,5km in der Stunde im Schnitt. Aber im Endefekt war ich gut eine halbe Stunde schneller am Rhein-Weser-Turm als in 2015. Kam mir aber nicht so vor. Na ja, alle guten Dinge sind drei 😀.
Vielen Dank an Holger für die Begleitung. Und ein sehr großes Dankeschön an die Veranstalter und die vielen, vielen Helfer, die diese Veranstaltung ermöchlichen. Ist schon super, fröhlich gelaunte Menschen auch mitten in der tiefsten Nacht zu begegenen, egal ob an den Verpflegungsstationen oder die Streckenposten. Hut ab, vielen, vielen Dank dafür. Und in 2017 sehen wir uns wieder.
Zu Hause angekommen, erst einmal ein schönes Bad in der Badewanne, dann 2 Stunden schlafen und noch am Abend zu einer Hochzeit, die wir gegen 23:30 Uhr verlassen haben. War ja auch ein sehr langer Tag für mich.
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